Jakob von Bauer-Denkmal am Münchner Flaucher, 1861, Isarauen
In den Jahren ab 1839 begann man in München, die Isar zu regulieren und zu begradigen. Ihrem Verlauf folgend baute man nun Straßen. Unter dem damaligen 1. Bürgermeister von München, Jakob von Bauer, entstand so die erste Münchner Stadtgärtnerei. Er ordnete in diesem Zuge auch das Bauen der Flaucher-Anlagen an. Zu seinen Ehren und zum Gedenken an die Erschaffung der Grünanlagen wurde nördlich der heutigen Brudermühlbrücke dieses Denkmal errichtet.
Die Büste Bauers stammt von Max von Widnmann, der sie 1855 im Auftrag König Ludwigs I. von Bayern modellierte. Sie war ursprünglich für das Grabmal Jakob von Bauers auf dem Alten Südfriedhof bestimmt. Die feierliche Enthüllung des Jakob von Bauer-Denkmals als Gründer der Flaucher-Anlagen konnte am 16. Oktober 1861 mit einem neuen Abguß der Widnmann'schen Bauer-Büste stattfinden. Ob das gesamte Denkmal von Widnmann enworfen wurde, bleibt unklar und ist den noch erhaltenen Dokumenten folgend eher unwahrscheinlich.
Die Büste ist aus Zink gegossen, „Kunstzinkgießerei München“ lautet die Inschrift direkt am Denkmal. Der Sockel des Denkmals ist aus Sandstein gefertigt.
Heute befindet sich die Original-Gipsbüste Bauers im Depot des Stadtmuseums München. Das gesamte Denkmal wurde 1989 Stück für Stück restauriert. Nur das Wappen, das sich im Mittelfeld unter der Büste befand, wurde nicht wieder hergestellt.
Das Bauer-Denkmal ist nicht nur das früheste Bürgermeister-Monument einer Residenzstadt im deutschen Sprachraum, es ist auch erwähnenswert, dass es sich bei Aufstellung weit außerhalb der Stadtgrenzen befand. Mit den Flaucher-Anlagen wurde vor über 170 Jahren in München der erste kommunale Landschaftspark geplant und umgesetzt.