Nike, die Siegesgöttin – auf dem Dach des Maximilianeums, 1865
König Maximilian II. von Bayern schrieb 1850 einen internationalen Architekturwettbewerb für die Gestaltung des Maximilianeums aus. 17 Architekten gaben Entwürfe ab und Wilhelm Stier gewann den ersten Preis. Maximilian II. jedoch lehnte den Gewinner-Entwurf ab und beauftragte kurzerhand Friedrich Bürklein. Dieser hatte ihm bereits bewiesen, dass er auf die königlichen Anforderungen und Vorstellungen eingehen und sie auch umsetzen konnte.
So entwarf der Architekt Friedrich Bürklein ab 1852 neben der Maximilianstraße mit all ihren Prachtbauten auch das an der Isarhöhe malerisch gelegene Maximilianeum. Charakteristisch für diese Bauten ist der so genannte „Maximilianstil“, der vom König vorgeschrieben wurde. Er basiert auf angelsächsischer Neugotik verbunden mit moderner Bautechnik.
Die Grundsteinlegung des Maximilianeums fand am 5. Oktober 1857 statt. 17 Jahre später war der Bau schließlich fertig gestellt.
Ursprünglich waren dort (bis 1918) die Studienstiftung Athenäum (die seit 1857 nach ihrem Stifter "Maximilianeum" genannt wird), eine historische Galerie und die königliche Pagenschule untergebracht. Erst 1949 zog der Bayerische Landtag ein. Der Begriff Maximilianeum hat in den Jahren nun mehrere Bedeutungen erfahren: Er steht für die ursprüngliche Stiftung, für das Gebäude an sich und inzwischen auch für den Bayerischen Landtag.
Nike überblickt die Maximilianstraße
Wann genau die Siegesgöttin bei Widnmann von König Maximilian II. von Bayern in Auftrag ging, ist nicht klar. Sie war jedenfalls bereits 1865 fertig gestellt: Der Zinkguss wurde vollzogen und so wartete die Siegesgöttin (15 Fuß hoch, zirka 4,50 Meter) auf die Fertigstellung des Maximilianeums, ihren Bestimmungsort (erst 1874 vollendet).
Als um 1871 die deutschen Truppen aus Frankreich heimkehrten, ließ Hofbaurat Riedel die Siegesgöttin kurzerhand auf das Hofgartentor am Eingang zum Hofgarten vom Odeonsplatz aus stellen.